Sibylla Walpen und Kotscha Reist eröffnen am 1. Dezember 2017 ihre Ausstellung Li·ai·son im FAQ in Basel.
Die Ausstellung dauert bis am 26. Januar 2018.
Dem garageartigen Raum des FAQ wird durch die gemalte, als Tapete applizierte Waldlandschaft eine ungeahnt räumliche Tiefe verliehen: Schluss mit der engen Begrenztheit, der Raum dehnt sich aus, die Gedanken beginnen zwischen Baumstämmen und Astgabelungen hindurch zu spähen und umher zu schweifen…
Die relativ grobe Malweise und der sichtbare Rapport ergeben ein stilisiertes Bild, welches weit weg von einer naturalistischen Waldtapete liegt. Die Raumillusion stellt sich dennoch ein- Betrachter werden zu Protagonisten in der sie umgebenden Waldszenerie. Doch welche Geschichte wird hier gespielt ?
Die unauffällig kaschierte Türe in der hinteren Rückwand, welche den Materialraum abschliesst und dem Effekt des White Cube dient, ist leicht geöffnet und gibt etwas vom sonst verborgenen Dahinterliegenden preis. Da quillt es aus der Öffnung hervor, als wäre es drinnen prall gefüllt. Ein verborgener Organismus zeigt sich ansatzweise, unbekannte Gedärme suchen ihren Weg nach aussen- und gleichzeitig nach innen in den Ausstellungsraum.
Die behauptete Naturidylle wird durch das reale, objekthafte Hinaustreten aus der Wandfläche als Illusion entlarvt, Innen- und Aussenraum tauschen die Plätze, die Gedanken gehen in eine neue Richtung, ein rätselhaftes Wechselspiel zwischen Innen und Aussen, Fläche und Raum, Täuschung und Enttäuschung beginnt…
Die künstlerischen Ausdrucksweisen von Kotscha Reist und Sibylla Walpen sind sehr unterschiedlich. Während sich Kotscha Reist vorwiegend mit figurativer –manchmal zur Grenze zu nonfigurativer- Malerei beschäftigt, liebt Sibylla Walpen das Spiel mit Objekten, die Verbindung von Fläche und Raum, das Hin und Her zwischen Objekt, Raum und (Ab)bild.
Für die Ausstellung in der FAQ Galerie entwickeln sie diese Installation, welche beide künstlerischen Sprachen in einem gemeinsamen Werk vereint.